Das Design System definiert den unterstützten Umfang von Betriebssystemen, Geräteklassen sowie Client-Software (Browser) für die Nutzung durch die allgemeine Öffentlichkeit. Um den Design-, Entwicklungs- und Testaufwand überschaubar und verlässlich planbar zu halten, ist der Umfang auf Betriebssysteme, Geräte und Browser beschränkt, die allgemein verfügbar sind, häufig verwendet werden, und die in der Lage sind zeitgemäße Webinhalte zu verarbeiten und darzustellen.
Die Festlegung wird regelmäßig aktualisiert, um neuen Geräten oder Geräteklassen, Hauptversionen von Betriebssystemen oder signifikanten Änderungen der Browserunterstützung für die zugrunde liegenden Webstandards Rechnung zu tragen, auf denen die Komponenten basieren.
Gestaffelte Unterstützung für Browser und Geräte
Aufgrund der sich ständig weiterentwickelnden Fähigkeiten von Geräten und Browsern wird der etablierte Ansatz des sogenannten “Graded Device & Browser Support“ verwendet und laufend um neue relevante Geräte, Browser- und Betriebssystem-Versionen erweitert. Veraltete Geräte und Browser bekommen hierüber ein kalkulierbares Ende der Unterstützung.
Es werden drei Kategorien von Geräten und Browsern definiert und nach ihren Fähigkeiten und dem Grad der Unterstützung eingestuft, den sie erhalten. Vollständige Tests (inkl. Akzeptanztests) werden nur für Geräte und Browser der Kategorie 1 durchgeführt. Sämtliche nicht aufgelisteten Geräte und Browser fallen implizit in Kategorie 3.
| Kategorie | Unterstützung |
|---|---|
| 1 | Volle Unterstützung: Die Websites sind unter idealen Netzwerkbedingungen voll nutzbar, stabil und performant, alle Funktionen und Funktionen werden vollständig von der Zielgerät- / Browser-Kombination unterstützt, und das Rendering der Oberfläche entspricht dem erwarteten Ergebnis, wie mit hoher Wiedergabetreue im Design System beschrieben. |
| 2 | Teilweise Unterstützung: Die Kernfunktionalitäten der Webseiten sind nutzbar und stabil. Bestimmte speicher- und rechenintensive Funktionen können durch einfachere Alternativen ersetzt werden, die der Leistung und den Fähigkeiten der Zielgeräte und Browser entsprechen. Mangelnde Unterstützung für etablierte Web-Standards kann mit Alternativen begegnet werden (“Graceful Degradation”). Das Team wird Vorschläge für reduzierte Alternativen bei Design und Entwicklung erarbeiten. Das Layout kann nicht wie erwartet wiedergegeben werden (z. B. Positionierung von UI-Elementen) oder kann eine geringfügige, aber übliche Benutzerinteraktion erfordern, um verwendbar zu werden (z. B. durch Anpassen der Textgröße). |
| 3 | Keine Unterstützung: Die intensive Nutzung von speicher- und rechenintensiven Funktionen (z. B. Animationen, Scripting) kann zu Fehlern führen. Wenn möglich, können diese Funktionen für diese Gerätekategorie deaktiviert werden. Das Layout wird möglicherweise nicht wie erwartet wiedergegeben, bis an den Punkt wo Inhalte und Funktionalitäten unbrauchbar sind. |
Lebensdauer von Hard- & Software
Da die typische Lebenserwartung von Tablets & Smartphones ca. 5 Jahre beträgt, gibt es keinen triftigen Grund, um ältere Geräte zu unterstützen. Daher gilt jedes Gerät mit einem Veröffentlichungsdatum, das älter als max. 5 Jahre ist, als nicht im Scope (d. h. Kategorie 3).
Versionen von Betriebssystemen und Browsern, die noch nicht offiziell veröffentlicht wurden (z. B. Beta-Versionen), werden nicht unterstützt.
Versionen von Betriebssystemen und Browsern, die ihr Lebensende erreicht haben und nicht mehr von ihrem Anbieter gepflegt werden (d. h. nicht mehr aktiv unterstützt werden und keine Sicherheitsupdates mehr erhalten), werden nicht unterstützt. Dies dient auch der Vermeidung von Risiken für alle Nutzenden aktueller Browser, da ältere Browser wie z. B. IE bis einschließlich v.10 keine moderne Verschlüsselung wie TLS1.2 beherrschen und somit eine allgemeine Gefahr darstellen.
Automatische Aktualisierung / Evergreen Browser
Browser, die sich regelmäßig selbst aktualisieren, ohne dass die Nutzenden eine solche Aktualisierung auslösen müssen (z. B. Google Chrome, Mozilla Firefox außer ESR), werden nur mit der neuesten Version unterstützt, die den Entwicklern und für automatisierten Tests zur Verfügung steht.
Diese Regelung basiert auch auf der Tatsache, dass Anbieter wie Google keine Downloads für ältere Versionen ihres Browsers (z. B. Chrome) bereitstellen, was es unmöglich macht, mit anderen Versionen als der aktuellen verfügbaren zu testen.
Sogenannte Long-Term Support-Versionen von Browsern (z. B. Firefox ESR oder Chrome Enterprise) werden von den Komponenten des Design Systems nur in ihrer letzten veröffentlichten Version unterstützt. Dies ist besonders relevant für Neuerungen im Bereich CSS, in dem ältere Versionen oftmals eine lückenhafte Unterstützung aufweisen.
Nicht näher eingrenzbare Browser
Browser, bei denen nicht definiert werden kann, ob sie die erforderlichen Technologien unterstützen, und die aufgrund ihrer großen Varianz nicht mit vertretbarem Aufwand getestet werden können (z. B. sämtliche Android Stock Browser außer Samsung), gelten als nicht unterstützt.
Diese Empfehlung basiert darauf, dass „Android Stock Browser“ ein Sammelbegriff für eine Unzahl von Browsern auf Android-Geräten ist, die auf verschiedenen Browser-Engines basieren und sowohl vom Gerätehersteller als auch vom jeweiligen Telekommunikationsanbieter in hohem Maße angepasst werden, und die daher nicht testbar sind.
Zudem sind die meisten Android-Gerätehersteller per Lizenzbedingung verpflichtet, ihre Geräte mit Google Chrome auszuliefern, womit allen Nutzenden ein moderner Browser grundsätzlich bereits zur Verfügung steht.
Bildschirmauflösungen
Um unterschiedliche Auflösungen bei vergleichbaren Bildschirmgrößen (hiDPI / Retina vs. low-res) zu berücksichtigen, beziehen sich alle im Design System erwähnten Bildschirmmessungen auf CSS-Pixel und nicht auf die physischen Pixel der Bildschirme.